Gift im Tiegel – Teil 1

Nun zur praktischen Umsetzung: Umstellung auf Kosmetika mit nicht-schädlichen Inhaltsstoffen.

Was können wir also tun, wenn wir nicht Opfer falscher Werbeversprechen werden wollen? Wenn wir wissen möchten, was in der so lobreich angepriesenen Kosmetik tatsächlich enthalten ist? Wie können wir überprüfen, was wir uns da so auf die Haut schmieren?

Hier hilft uns: 

Die INCI-Liste

INCI steht für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“

Seit Ende 1997 müssen laut EU-Beschluss alle Inhaltsstoffe eines Kosmetikproduktes auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel angegeben werden, und zwar nach festgelegten Richtlinien in einer Fachsprache aus Englisch und Latein.

Mit Hilfe dieser INCI-Liste können wir viel über das Produkt erfahren.

1. Reihenfolge
Die Inhaltsstoffe sind nach Mengenanteilen gelistet, das bedeutet, was
weiter oben steht, ist mengenmäßig stärker im Produkt vertreten als
Stoffe, die zum Ende hin gelistet sind. Ist weniger als 1% in einem
Produkt verwendet, können die Bestandteile in ungeordneter
Reihenfolge genannt werden.

2. Einteilung der Inhaltsstoffe in 3 Kategorien
a) Basisstoffe
Grundlage des Produkts und daher im oberen Drittel der Liste zu
finden
In konventioneller Kosmetik findet man häufig Mineralölprodukte
unter den Basisstoffen
Beispiele:

    • Vaseline („Petrolatum“)
    • Paraffin („Mineral Oil“, „Paraffinum liquidum“)
    • Silikon („Dimethicone“)

Dabei handelt es sich jedoch um hautfremde Stoffe, die lediglich
an der Oberfläche bleiben und keine hautpflegenden
Eigenschaften besitzen
Pflegende Eigenschaften haben hingegen beispielsweise folgende
Stoffe:

    • Caprinsäure („Capric“)
    • Caprylsäure („Caprylic“)
    • Palmitinsäure („Palmitic“)
    • Linolsäure („Linoleic“),
    • Jojoba-Öl („Buxus Chinensis“)
    • Shea-Butter („Butyrospermum Parkii“)

b) Wirkstoffe
Im mittleren Bereich der INCI-Liste zu finden
Sie werden eingesetzt, wenn neben den generellen pflegenden Aspekten spezielle Aufgaben übernommen werden sollen (z.B. Fältchen glätten, Hautunreinheiten vermeiden, sensible Haut beruhigen)
Beispiele:

    • Vitamin C („Ascorbic Acid“, „Ascorbyl Palmitate“)
    • Vitamin A („Retinol“)
    • Vitamin E („Tocopherol“)
    • Coenzym Q10 („Ubichinone“)
    • Hyaluronsäure („Hyaluronic Acid“)

Pflanzliche Wirkstoffe werden mit ihren lateinischen Pflanzennamen gelistet, in der Regel gefolgt vom verwendeten Pflanzenteil sowie der Art der Zubereitung
Beispiel:    Aloe Barbadensis Leaf Extract

    • Pflanze: Aloe Vera (lat. aloe barbadensis)
    • Verwendeter Pflanzenteil: Blätter (leaf)
    • Art der Zubereitung: Extrakt

c) Hilfsstoffe
Sollten eigentlich im unteren Bereich der INCI-Liste stehen – in konventionellen Produkten findet man sie jedoch manchmal schon auf derselben Stufe wie die Basis- und Wirkstoffe
Geben dem Produkt zusätzliche Eigenschaften, also in erster Linie keine hautpflegenden Aufgaben
Farbstoffe tragen das Erkennungszeichen „CI“ gefolgt von einer fünfstelligen Zahl (z.B. CI 77891)
Synthetische Konservierungsmittel haben oftmals die Endung „-paraben“ (z.B. Methylparaben)

So, das wären erst mal die grundlegenden Dinge.

In Teil 2 folgt dann eine Liste der NO-GO’s.

Ich freue mich über Rückmeldungen!
Ist diese Auflistung für Euch hilfreich?
Wie sind Eure Erfahrungen mit INCI?
Wünscht Ihr Euch Ergänzungen?

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